Was ist Bionik?
Der Begriff Bionik setzt sich laut Wikipedia aus den Worten «Biologie» und «Technik» zusammen. Der Gedanke der Übertragung von der Biologie zur Technik ist dabei das zentrale Element.
Von Science Fiction-Filmen inspiriert, entwarf der angehende Konstrukteur Jan schon vor Jahren einen Finger. Erst viel später kam er mit Jason, den er von der Berufsschule her kennt, auf die Idee, das Projekt auszubauen und etwas Nützliches daraus zu machen. «Mit der Idee eine Handprothese mit dem 3D-Drucker zu bauen, wollten wir am Wettbewerb ‹Schweizer Jugend forscht› teilnehmen. Gleichzeitig konnten wir das Projekt als Abschlussarbeit der Berufsmatura verwenden», so Jan. Für das Verfahren entschieden sie sich, weil es im Gegensatz zu anderen Herstellungsarten deutlich günstiger ist. Während bionische Handprothesen sonst mehrere Tausend Franken kosten, wäre eine Prothese nach dem Verfahren der beiden Lernenden bereits unter 1000 Franken zu haben.
Während Jan die Hand in allen Einzelteilen konstruierte, arbeitete Jason parallel an der Software und Elektronik. Jason macht eine Lehre als Automatiker und war schon immer fasziniert davon, Maschinen und Gegenstände in Bewegung zu versetzen. «Früher habe ich gerne Fahrzeuge oder anderes aus Lego gebaut und sie mit Motoren in Bewegung gebracht», erinnert sich Jason. Die Berufswahl Automatiker stand deshalb für ihn schnell fest – bereut hat er es bis heute nicht. Technik fasziniert ihn und in seiner Lehre bekommt er einen Einblick in ganz verschiedene Anwendungsgebiete.
Nach der Konstruktion im CAD wurden die Teile mit dem 3D-Drucker ausgedruckt. Um die ganzen Finger zu bewegen haben die beiden Lernenden insgesamt 12 Servomotoren verbaut. Die Finger zu konstruieren habe sie viele Nerven gekostet, so Jan. Ein prallgefüllter Sack voller gleich aussehender Kunststoffteilchen lässt nur vermuten, wie viele Stunden die beiden über ihrem Projekt gebrütet haben, bis sich jeder Finger so bewegen liess, wie sie es vorgesehen hatten.
Für ihre Mühe wurden die beiden jedoch belohnt: am Finale des Wettbewerbs ‹Schweizer Jugend forscht› erhielten sie das Prädikat «sehr gut» und wurden mit einem Sonderpreis des Instituts für Geistiges Eigentum, IGE ausgezeichnet. Der Experte Dr. Maurizio Gullo begründete den Entscheid wie folgt: «3D Druck zu Herstellung von Gelenkprothesen ist ein aufkommendes Forschungsgebiet mit zahlreichen Anwendungen. Dass aktive orthopädische Prothesen, insbesondere Hand Prothesen für die meisten Patienten noch unerschwinglich sind, ist von Herrn Bläsig und Herrn Lott richtig erkannt worden. Ihr Projekt zur Herstellung einer bionischen Hand ist eine brillante Reaktion auf die Problematik. Die Arbeit überzeugt durch ihre Relevanz, technischer Ausführung und nicht zuletzt durch grossen Enthusiasmus.» Zu den Details
Nach dem Wettbewerb geht das Projekt in eine nächste Runde: «Wir wollen noch den Adapter fertigstellen, der den Armstumpf mit der bionischen Hand verbindet», so Jan. Auch eine Steuerung für die Hand über Muskelimpulse ist vorgesehen. Und beruflich? Für Jan ist klar, dass er Medizintechnik studieren will. Jason hat sich noch nicht festgelegt. Es werde aber wohl in Richtung Elektronik weitergehen.
Der Begriff Bionik setzt sich laut Wikipedia aus den Worten «Biologie» und «Technik» zusammen. Der Gedanke der Übertragung von der Biologie zur Technik ist dabei das zentrale Element.
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