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MEM-Berufe: Das Helfer-Team für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Tecindustry MEM-Berufe: Das Helfer-Team für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Wer einen technischen Beruf wählt, gestaltet die Zukunft mit – und kann wesentlich zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen. Unser Nachwuchs legt grossen Wert auf eine sinnhafte Berufstätigkeit. Anhand eines konkreten Beispiels aus der Gebäudetechnik zeigen wir, wie die Branche mit ihren Berufen die Gesellschaft weiterbringt.

Damit diesen Winter die Licher nicht plötzlich ausgehen, ist Sparen angesagt. Alle sind gefordert, damit die Energieversorgung trotz des kriegerischen Konflikts in der Ukraine hierzulande gesichert werden kann.

Einen noch grösseren, längeren und globalen Effort erfordert der Klimaschutz. Alle Generationen auf allen Kontinenten sind aufgerufen, die Umweltbilanz zu verbessern. Dies kann sowohl über das eigene Konsumverhalten erfolgen, als auch über den Einsatz neuer Technologien.


Mit Technik andere weiterbringen

Die beiden zentralen Themen Energiesicherheit und Klimaschutz rücken sehr klar ins Bewusstsein, wie wichtig die MEM-Berufe für eine nachhaltige Entwicklung und damit für die ganze Gesellschaft sind. Die Unternehmen der Branche übernehmen dabei eine Doppelrolle: Sie verbessern als Ressourcen-Verbraucher ihre eigene Bilanz und geben als Technologie-Entwickler anderen Branchen neue Lösungen zur Hand.

Mit energetischen Optimierungen haben Swissmem-Mitgliedsfirmen im Zeitraum von 1990 bis 2020 ihren Verbrauch um 42 Prozent gesenkt. Schwieriger zu messen aber noch viel wichtiger sind die positiven Umwelteffekte, welche Kunden der Branche dank neuer Technologien erreichen konnten. So erzielt die Innovation eines Schweizer Weltmarktführers, welche im Einzelfall nur eine kleine Optimierung bringt, mit der globalen Brille betrachtet plötzlich sehr grossen Hebelwirkungen.

In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Footprint (wie hoch ist der eigene Verbrauch?), beziehungsweise vom Handprint eines Berufsfelds (wie trage ich zur Umweltbilanz anderer bei?). Man kann also schlussfolgern: Die Schweizer Tech-Unternehmen sind selbst mit immer leichterem Gepäck unterwegs und helfen andererseits weltweit der breiten Bevölkerung, neue Wege beim Klimaschutz zu beschreiten.

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Dies gelingt nur mit kompetenten Fach- und Führungskräften. In der Aus- und Weiterbildung für die Branche haben Nachhaltigkeitsthemen daher einen festen Platz, sei es in der Berufsbildung, im Hochschulstudium oder in Weiterbildungsangeboten für Fachexperten. Letztere können sich beispielsweise im Swissmem Basiskurs für Umweltbeauftragte das fachliche Rüstzeug für ihre Aufgaben zulegen. Doch Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (abgekürzt BNE) erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch vielfältige methodische und Sozialkompetenzen.

Nachhaltiges Denken und Arbeiten ist ein Querschnittthema, das sich durch den gesamten Berufsalltag zieht. Wenn immer Berufe überarbeitet werden, wie aktuell in der Berufsreform «FUTUREMEM», wird darauf geachtet, dass BNE-Kompetenzen fach- und stufengerecht in die Ausbildungen eingebaut sind. So werden die Nachwuchskräfte befähigt, in ihrer praktischen Arbeit die richtigen Fragen zu stellen und Entscheidungen zu treffen und damit ihren persönlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Klimaschutz und Energieeffizienz konkret

Das grosse Team der MEM-Berufsleute arbeitet täglich an neuen Lösungen in so unterschiedlichen Bereichen wie Elektromobilität, erneuerbaren Energien, intelligenter Gebäudetechnik oder ressourcenschonenden Produktionsprozessen. Auch wenn sie dabei oft kleinste Teilchen bearbeiten, so hat dies eine grosse Wirkung. Als konkretes Beispiel kann hier der Gebäudetechnik-Bereich stehen. In der Schweiz entfallen fast 40 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Gebäude. Technische Innovationen in diesem Bereich können daher wertvolle Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit leisten.

Julius Oberli, 22 Jahre jung und Elektroniker beim Schweizer Unternehmen Belimo, kann dank seiner Ausbildung die Zukunft umweltfreundlicher gestalten. Als Elektroniker testet er zahlreiche Bauteile und Geräte, arbeitet in der Entwicklung mit, und stellt elektronische Hard- und Software her. Besonders energieeinsparend sind dabei intelligente Systeme wie das Belimo Energy Valve. Dieses wurde von der Solar Impulse Foundation ausgezeichnet. Die Foundation hat weltweit 1000 Lösungen identifiziert, welche die Umwelt auf eine rentable Weise schützen. 

«Kleine Geräte, grosse Wirkung»

Lesen Sie mehr zur Innovation Energy Valve, was Julius Oberli motiviert und woran er künftig arbeiten möchte.
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Zukünftige Fachkräfte für die Energiewende

Für die geplante Klimamassnahmen des Bundes spielt der Gebäudesektor eine Schlüsselrolle. Jedoch fehlen genau in diesem Bereich die richtigen Fachkräfte. Das sfb Bildungszentrumbietet zwei hoch aktuelle Weiterbildungen für zukünftige Fachkräfte an.

Die Weiterbildung Techniker/-in HF Gebäudetechnik mit Vertiefungsrichtung Gebäudeinformatik befähigt Studierende komplexe Gebäude zu verstehen, interdisziplinär zu handeln, Teams von Fachplanern verschiedener Gewerken zu leiten, gesamtheitliche Gebäudelösungen bereits in der Planungsphase zu realisieren und anspruchsvolle Gebäude über ihre gesamte Lebensdauer technisch zu begleiten.

Im praxisorientierten Nachdiplomstudium HF Gebäudeinformatik erweitern Studierende ihr Fachwissen durch interdisziplinäre Studienarbeiten und wenden Qualitäts- und Facility-Management an – mit modernsten Systemen, Geräten und der entsprechenden IT-Infrastruktur. Mehr erfahren


Swissmem Academy - Weiterkommen dank Weiterbildung

Swissmem Academy ist das Bildungs- und Beratungszentrum des Branchenverbands Swissmem für Fach- und Führungspersonen in technologieorientierten Unternehmen. Das Angebot umfasst Lehrgänge, Seminare und firmeninterne Weiterbildungen.
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Letzte Aktualisierung: 03.11.2022, s.studer@swissmem.ch