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Aus einem Abfallstoff einen Wertstoff machen

Mitte April wurden die Nominierten des «Umweltpreis der Wirtschaft 2020» bekannt gegeben – darunter auch das Westschweizer Unternehmen Alpha Wassertechnik. Sein innovatives Membranstripping-Verfahren reduziert die Lachgasemissionen der Abwasserreinigungsanlagen (ARA), schliesst den Stickstoffkreislauf und produziert einen biologischen Dünger.

Seit einigen Jahren wird Klärschlamm aus Kläranlagen nicht mehr als Abfall, sondern als verwertbares Produkt gesehen. Dies ist unter anderem der Firma Alpha Wassertechnik mit Sitz in Nidau zu verdanken. Das auf die Behandlung von Abwasser spezialisierte Unternehmen trägt mit seinem innovativen Membranstripping-Verfahren dazu bei, dass aus Faulwasser Dünger gewonnen wird.

Bei der Entwässerung von Faulschlamm aus den Kläranlagen entsteht ein sogenanntes Zentratwasser, welches eine erhebliche Menge Ammonium enthält. Durch biologische Prozesse wird Ammonium in Stickstoff umgewandelt, der ohne entsprechendes Verfahren zu einem Grossteil in die Atmosphäre entweicht. Dadurch geht einerseits ein wertvoller Nährstoff verloren. Andererseits entsteht bei der Umwandlung von Ammonium zu Stickstoff Lachgas, das als starkes Treibhausgas die globale Erwärmung vorantreibt.

Das Membranstripping-Verfahren der Alpha Wassertechnik ermöglicht eine Rückgewinnung von Stickstoff aus belastetem Abwasser sowie eine Reduktion der Treibhausgasemissionen. Durch das «Stripping» wird der Stickstoff im Abwasser als Ammoniak ausgeblasen und mit Schwefelsäure gebunden. Dadurch entsteht flüssiger Ammoniumsulfat-Dünger, der in der lokalen Landwirtschaft als Düngemittel verwendet werden kann.

Mit seiner innovativen Technologie hilft das Unternehmen nicht nur Lachgasemissionen zu vermeiden, es handelt gleichzeitig im Sinne der Kreislaufwirtschaft, indem es aus einem Abfallprodukt einen Wertstoff macht.

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Letzte Aktualisierung: 10.06.2020