Tecindustry Themen Klima & Umwelt Von der Abfall- zur Energie- und Ressourcenwirtschaft

Von der Abfall- zur Energie- und Ressourcenwirtschaft

Die energetische Verwertung von organischen Abfällen steht für eine beispiellose Kombination von Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung. Die Biogas-Anlagen von Hitachi Zosen Inova setzen dies weltweit in industriellem Massstab um. Das Schweizer Industrieunternehmen ist damit ein Erfolgsbeispiel praktizierter Kreislaufwirtschaft.

Der Artikel erschien auf NZZ Connect anlässlich des CE2 vom 22. September 2021

Einige Ansätze der Kreislaufwirtschaft sind in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie bereits gut etabliert. Durch Wartung, Reparatur, Remanufacturing und dem Wiederverwenden von Produkten können Produktkreisläufe geschlossen und der Bedarf an Rohstoffen gesenkt werden. Ein weiteres Vorzeigebeispiel zur Kreislaufwirtschaft bietet das Schweizer Unternehmen Hitachi Zosen Inova (HZI): Durch die Verwertung organischer Abfälle erzeugt es CO2-neutralen Treibstoff für Gasmotoren, Öko-Strom sowie Dünger, der wiederum Obst und Gemüse gedeihen lässt – und so den Kreislauf schliesst.

Bioabfälle energetisch nutzen
In den letzten Jahren rückten organische Abfälle in ihrer Funktion als erneuerbare natürliche Ressource immer stärker ins öffentliche Interesse. Mit Biogas-Anlagen wie die Kompogas®-Anlagen von HZI kann aus organischen Abfällen wie Grün- und Schnittgut, Küchenabfällen oder Essensresten in einem anaeroben Vergärungsprozess Biogas sowie hochwertiger Kompost und Dünger gewonnen werden. Das Biogas wird entweder verstromt oder zum grünen Energieträger Biomethan aufbereitet. Hierfür wird im Biogas enthaltenes CO2 vom Methan abgetrennt. Letzteres wird anschliessend ins Gasnetz eingespeist oder dient zur Betankung von Gas-Fahrzeugen. Dabei ersetzt das CO2-neutrale Biomethan fossile Brennstoffe.

Am Anfang steht die Abfalllogistik
Aus einer Tonne Grünabfälle entsteht im Bioreaktor von HZI ein Treibstoffäquivalent von rund 60 Litern Kraftstoff. Je nach Fahrzeug ermöglicht dies eine CO2-neutrale Fahrt von ca. 1000 km. Aber wie landet die Bananenschale im Autotank? Möglich wird dies in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Logistikbetrieben respektive einer funktionierenden Grüngut-Sammlung. Während dies in ländlichen Regionen seit langem praktiziert wird, hat zum Beispiel die Stadt Zürich erst im Jahr 2013 eine Grüngut-Sammlung eingeführt.

Bioabfälle halten den öffentlichen Verkehr am rollen
In der schwedischen Stadt Jönköping fahren die kommunalen Müllfahrzeuge mit Biogas aus der lokalen Kompogas®-Anlage von HZI. Die schwedische Regierung will bis 2045 als eine der ersten Industrienationen ganz ohne fossile Brennstoffe auskommen. Mit entsprechenden politischen Rahmenbedingungen sowie Subventionszahlungen für Infrastrukturprojekte, die direkt zur Umsetzung der neuen Energiestrategie beitragen, werden diese Ziele vorangetrieben. So entstand auch das Projekt «HZI Biogas Jönköping» - eine Trockenvergärungsanlage mit nachgelagerter Gasaufbereitung und Biogas-Tankstelle. Die über 40'000 Tonnen organischer Abfälle der rund 125'000 Einwohner des ländlich geprägten Jönköping werden zu Biogas vergoren, zu Biomethan aufbereitet, verdichtet und betreiben als Bio-Kraftstoff insgesamt 52 Stadtbusse, 23 Müllfahrzeuge und gut 500 Erdgasautos der Region. Durch diese Ressourcenverwertung werden jährlich rund 15'000 Tonnen CO₂ aus dem Strassenverkehr eingespart.

Technologien zur Produktion grüner und synthetischer Kraftstoffe sind verfügbar
Biogas-Anlagen haben das Potenzial, weitere Pfade zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu erschliessen. So lässt sich durch Biomethanverflüssigung sogenannter LNG-Treibstoff für den Schwerlast- und Langstreckenverkehr auf der Strasse und zu Wasser produzieren. Zudem kann das CO₂ aus der Gasaufbereitung mit Power-to-Gas-Technologie zur Erzeugung von synthetischem Methan verwertet werden, welches ebenfalls in komprimierter oder verflüssigter Form als erneuerbarer Kraftstoff eingesetzt wird. Technologien zur «Dekarbonisierung» sind also vorhanden.

Über Hitachi Zosen Inova

Als Schweizer Cleantech-Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich hat sich Hitachi Zosen Inova (HZI) den Themen Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung verschrieben. Seine Technologien spielen in den Bereichen Abfallverwertung und erneuerbare Energien eine tragende Rolle. Das Produktportfolio des Unternehmens beinhaltet komplementäre Technologien für die energetische Abfallverwertung. Neben dem thermischen Prozess und der Kompogas®-Technologie zur Verwertung biogener Abfälle zu Biogas verfügt HZI über ein eigens entwickeltes Verfahren zur Gasaufbereitung zu Biomethan sowie Technologien zur CO2-Abscheidung und Power-to-Gas-Konzepte.

Weitere Infos: www.hz-inova.com/de/

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Letzte Aktualisierung: 19.09.2021