Welche Erwartungen haben Sie an das jüngste Abkommen mit Indien?
Unsere Erwartungen sind hoch, denn obwohl unsere Geschäfte mit Indien derzeit begrenzt sind, möchten wir sie viel stärker ausbauen.
Mit welchen anderen Ländern würden Sie sich wünschen, dass die Schweiz Freihandelsabkommen unterzeichnet?
Mit Brasilien, da die Zölle in diesem grossen Land hoch sind. Auch das bestehende Abkommen mit Mexiko sollte ausgebaut werden.
Wie beurteilen Sie das Bildungssystem in der Schweiz?
Die duale Berufsbildung ist ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs der Schweiz, denn sie ermöglicht es den Lernenden, ihre Ausbildung bis zum Doktorat fortzusetzen. Zudem haben die Inhaber eines Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses die Möglichkeit, in alle hierarchischen Ebenen eines Unternehmens aufzusteigen.
Dennoch gibt es Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich der beruflichen Weiterbildung. Lassen Sie uns dies am Beispiel von Ingenieuren veranschaulichen: Es ist entscheidend, nicht nur die technischen Fähigkeiten, sondern auch die zwischenmenschlichen sowie die Management-, Organisations- und Kommunikationsfähigkeiten zu stärken. Um beizutragen, den Mangel an Weiterbildungsangeboten zu beheben, bin ich übrigens Mitbegründer des Smaca-Trainingszentrums.
Was sind derzeit Ihre grössten Herausforderungen und Chancen?
Derzeit ist der starke Franken das grösste Hindernis. Dies beeinträchtigt unsere Exporte stark, die 85% unseres Umsatzes ausmachen. Er benachteiligt uns im Vergleich zu unseren ausländischen Konkurrenten.
Gibt es weitere Herausforderungen?
Während der Periode mit hoher Inflation konnten wir unsere Preise in der Europäischen Union anheben. Nun fordern unsere europäischen Kunden jedoch Preissenkungen, was aufgrund des hohen Werts des Franken nicht durchführbar ist.
Hat der starke Franken auch Vorteile?
Die Aufwertung des Franken hat zweifellos dazu beigetragen, dass die Inflation in der Schweiz unter Kontrolle gehalten werden konnte. Dies ermöglichte es uns, unsere Löhne regelmässig zu erhöhen. Dies jedoch in einem geringeren Ausmass als unsere Konkurrenten im Ausland. Darüber hinaus hat sich der starke Franken vorteilhaft auf die Kosten für unsere Importe von Rohstoffen und Industrieanlagen ausgewirkt. Dieser Vorteil war jedoch begrenzt, da wir bis vor kurzem lokale Einkäufe bevorzugt haben. Alles in allem überwiegen die Nachteile des starken Frankens seine Vorteile deutlich.
Wie bekämpfen Sie die Aufwertung des Frankens?
Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Produktivität zu steigern. Sollte sich der Franken weiter aufwerten, müssten wir unkritische Komponenten, Rohstoffe und Werkzeugmaschinen vermehrt in der Eurozone oder in Asien kaufen.